E X P L O S I O N S S C H U T Z D O K U M E N T                                                    zurück


Schutzmaßnahmen - konstruktive Schutzmaßnahmen



die Auswirkung
einer Explosion ist auf ein unbedenkliches Maß
für Mensch, Maschine und Umwelt zu reduzieren
!


explosionsfeste Bauweise


Behälter mit einer Festigkeit für den:
-  maximalen Explosionsdruck pmax
-  reduzierten, maximalen Explosionsdruck pred,max

Der
reduzierte, maximale Explosionsdruck pred,max wird durch die Anwendung konstruktiver Explosions- schutzmaßnahmen erreicht.
Diese Einrichtungen sprechen bei einem statischen Druck pstat an.





explosionsdruckfeste bzw. explosionsdruckstoßfeste Bauweise


explosionsdruckfeste Bauweise
    hat ein Verhältnis Sicherheit zu Festigkeit von 1,5.
   
Durch entsprechende Wandstärken des Behälters
    wird der
Werkstoff bei einer Explosions nur bis zu
    2/3 der Fließgrenze beansprucht

    Bei explosinsdruckfesten Behältern ist eine
    bleibende Verformung beim Explosionsereignis
    NICHT  zulässig!



explosionsdruckstoßfeste Bauweise
    hat ein Verhältnis Sicherheit zu Festigkeit von 1,0.

    Hier werden die Werkstoffeigenschaften höher ausgenutzt, da der Druck der Explosion
    bis zur Fließgrenze ansteigen darf.

    Bei explosinsdruckstoßfesten Behältern ist eine bleibende Verformung beim
    Explosionsereignis zulässig!



explosionsdruckstoßfester Behälter mit Druckentlastung


    Explosionsdruckentlastung gemäß VDI 3673
    "Druckentlastung von Staubexplosionen"


    Die im Behälter stattfindende Explosion wird durch das Ansprechen von
    einer Berstscheibe nach Außen abgeleitet. Eine Flammen- und Druckwelle
    breitet sich aus.
    ACHTUNG: ein Sicherheitsbereich ist abzusperren

    Einsatzmöglichkeiten:
    -  nicht bei toxischen Stäuben
    -  nur ins Freie




    Alternative: flammenlose Druckentlastung.
    Hier kann die Entlastung in den Raum erfolgen, da durch einsprechende
    Flammen- und Drtuckadsorber keine Flammen- und Druckwelle sich
    ausbreiten kann. Beispiele: Q-Rohr, Q-Box von Fa. Rembe




explosionsdruckstoßfester Behälter mit Unterdrückung


    Explosionsunterdrückung gemäß VDI 2263 Blatt 4
    "Unterdrückung von Staubexplosionen"


    Die im Behälter stattfindende Explosion wird "im Keim erstickt".
    Durch das Ansprechen eines Druckdetektors (bei pstat) aktiviert die
    Steuerung die Löschmittelbehälter und Löschpulver wird schlagartig in
    den zu schützenden Behälter eingedüst. Das zündfähige Gemisch aus 
    Staub und (Luft-) Sauerstoff wird gestört und die Explosions
innerhalb
    von nur 80ms
unterdrückt.


    Einsatzmöglichkeiten:
    -  bei toxischen Stäuben
    -  im Raum


    Die Explosionsunterdrückung stellt eine Ergänzung zur Explosionsdruckentlastung dar!






 explosionstechnische Entkopplung


    Der im Behälter ablaufende Explosion wird entweder mit der Explsionsdruckentlastung
    oder der Explosionsunterdrückung begegnet, damit die Explosionsdruckstoßfestigkeit
    des Behälters nicht überschritt wird.

    Die Übertragung der Flammen- und Druckwelle zu vor- und nachgeschalteten
    Apparaturen ist nicht zulässig, dasich in den Rohrleitungen zwischen dem Behälter und
    den Apparaturen ein Sekundärexplosion einstellen kann, die heftiger Ablauf als die
    eigentliche Explosion im zu schützenden Behälter.

    Entkopplungseinrichtungen:
  
 -  Explosionsschutzschieber
          stoppt Druck und Flamme,
          wird von einem Druckdetektor mit Steuerung aktiviert
    -  Explosionsschutzventil
          stoppt Druck und Flamme,
          wird von der ankommenden Druckwelle verschlossen,
          ist in der Rohrleitung eingebaut und somit ständig dem
          Staub/Luft-Gemisch ausgesetzt (Verschleiß!!)

    -  Entlastungsschlot
          stoppt den Druck,
          entkoppelt aber nicht zuverlässig die Flammenwelle,
          durch gezielte Umlenkung der Strömung wird die Druck-
          welle zu einer Entlastungsöffnung (siehe Explosions-
         druckentlastung) geführt, die dann anspricht und den
         Druck abbaut,
         aufgrund der Strömung ist aber eine zuverlässige
         Flammenentkopplung nicht möglich.

    -  Löschmittelsperre
          stoppt die Flammenwelle,
          lässt aber den Druck ungehindert weiter laufen,
          wird von einem Druckdetektor mit Steuerung aktiviert
          (Prinzip der Explosionsunterdrückung )

    -  Zellenradschleuse oder Doppelklappenschieber
          stoppen Druck und Flamme,
          sind flammendurchschlagsicher und explosions-
         druckstoßfest ausgeführt,
         die Entkopplung wird durch den Aufbau und die 
         Betriebsweise erreicht